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KI-Bilder:Authentizitätsprobleme in der Berichterstattung

Verantwortlicher Autor: Oliver Klas Deutschland, 30.11.2023, 12:08 Uhr
Presse-Ressort von: Oliver Klas Bericht 6706x gelesen

Deutschland [ENA] Der derzeitige Nahostkonflikt hat eine alarmierende Zunahme an KI-generiertem Bildmaterial ausgelöst, das sich auf die Ereignisse in der Region bezieht. Der Deutsche Fotorat macht darauf aufmerksam, dass KI-Bilder, die Kriegsszenarien darstellen, für Fachleute und technische Systeme oft nicht von authentischen Fotos zu unterscheiden sind und gefährden somit auch die Authentizität in der Medienberichterstattung.

Unter dem Schlagwort "Gaza" sind auf Fotoplattformen wie Adobe Stock KI-generierte, fotorealistische Darstellungen von zerstörten Städten, emotionalen Szenen von Kindern in Trümmern oder Porträts von als "Hamas-Krieger" bezeichneten Bewaffneten zu finden. Diese synthetischen Bilder werden gleichwertig mit echtem Fotomaterial angeboten, identisch verschlag wortet und inhaltlich ähnlich beschrieben. Die Gefahr besteht, dass Kennzeichen künstlicher Generierung bei der Beschaffung übersehen oder ignoriert werden, trotz Hinweisen seitens der Anbieter.

Der Deutsche Fotorat warnt vor dem unumkehrbaren Vertrauensverlust der Mediennutzer durch den Verdacht auf irreführende KI-Bilder im Journalismus. Er betont die Verantwortung der Bildanbieter, fiktive Bilder nicht konkret realen Geschehnissen zuzuordnen, um Missbrauch zu verhindern. Die Kennzeichnung von KI-Bildern beim Vertrieb reicht nicht aus, wenn andere Bildinformationen nicht von denen realer Fotos zu unterscheiden sind.

Nein zur Verwendung von KI-Bildern in der Berichterstattung

Die Forderung des Fotorats lautet klar: Ein klares Nein zur Verwendung von KI-Bildern in der Berichterstattung. Journalistisch tätige Medien sollten klare Richtlinien festlegen, die den Einsatz von KI-Bildern in Bezug auf Ereignisse des Tagesgeschehens grundsätzlich ausschließen. Bildmaterial muss vor der Veröffentlichung auf Authentizität überprüft werden, und diese Richtlinien sollten transparent für Mediennutzer kommuniziert werden.

Besondere Verantwortung liegt auch bei der Nutzung von KI-Bildern in Veröffentlichungen von öffentlichen Stellen, NGOs oder Parteien. Der Deutsche Fotorat fordert klare Kennzeichnungen für synthetische Bilder und appelliert an Verantwortliche, sorgfältig zu prüfen, ob der Einsatz von KI-Bildern im politischen Diskurs wirklich sinnvoll ist oder eher aus Bequemlichkeit oder Kostendruck erfolgt. Im Zweifel sollte ein authentisches Bild priorisiert werden.

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